Der von dem Unterzeichneten nach dem Nachlass des verstorbenen Bergrath Lottner bearbeitete Leitfaden zur Bergbaukunde hat sich bei dem betheiligten Publikum im Allgemeinen einer anerkennenden Aufnahme zu erfreuen gehabt. Es lag hierin eine Aufforderung, die weitere Durcharbeitung und Fortsetzung des Werkes ins Auge zu fassen, da die Entwickelung des Bergbaues auf fast allen Gebieten neue technische Erscheinungen hervorruft, welche in den verschiedenen Abschnitten Ergänzungen und Berichtigungen erheischen. Unter den Recensionen unseres Leitfadens war für diesen Fall die eines hochgeschätzten österreichischen Fachblattes uns ein Fingerzeig, dass es aus Rücksicht für die Besitzer des Leitfadens zweckmässig sei, jene Ergänzungen nicht sofort durch eine zweite Auflage dem Publikum zu bringen, sondern vielmehr ein Supplement für die erste Auflage zu bearbeiten. Wir sind, obwohl in anderer Beziehung manche Bedenken dagegen sprachen, diesem Rathe gefolgt, und bringen in dem vorliegenden Ergänzungsbande die durch die Fachlitteratur und durch eigene Anschauungen und Erfahrungen uns bekannt gewordenen neuen bergtechnischen Erscheinungen.
Es ist dabei das System, wie es im Leitfaden aufgestellt worden ist, genau innegehalten und das Neue überall an den ihm gebührenden Platze eingereiht worden, so dass die Besitzer des Leitfadens in der Lage sind, ohne Mühe die Ergänzungen einzuschalten.
Da mit einem bestimmten Zeitabschnitt abgeschlossen werden musste, so ist die Fachlitteratur nur bis zum 1. April 1871 benutzt, was für diejenigen bemerkt wird, welche technische Verbesserungen aus der allerneuesten Zeit vermissen sollten.
So viel, wie möglich, ist der Text durch bildliche Darstellungen erläutert und zwar in grösserem Umfange, als es in einzelnen Abschnitten des Leitfadens der Fall war, was mit Recht zur Klage Veranlassung gegeben hatte; der Herr Verleger hat zur erweiterten Benutzung der bildlichen Erläuterung bereitwilligst die Hand geboten, so wie derselbe sich wiederum eine vortreffliche Ausstattung in dankenswerther Weise hat angelegen sein lassen. (Vorwort)